Gerhswin ist süß, Jazz ist salzig: Neue CD „Salted Caramel“ von Simon Höfele

Einfach mal machen: Das war das Motto, als Simon Höfele und Frank Dupree beschlossen, sich einem brandheißen Eisen zu widmen. Die beiden Musiker, die sich zwar schon seit Jahren nicht mehr darauf beschränken, aber im Grunde aus der klassischen Musik stammen, lieben Jazz ebenso wie Hummels Trompeten- und Beethovens Klavierkonzert. Das Repertoire so richtig auszuleben, erlaubt man ihnen kaum: noch immer zu groß der Graben zwischen Klassik und Jazz, zu unüberwindbar die Vorurteile, zu unterschiedlich die musikalische Herangehensweise. Sie haben es trotzdem gemacht und zusammen mit Franks Kollegen Obi Jenne am Schlagzeug, Jakob Krupp am Bass und dem Goldmund Quartett ein Album auf die Beine gestellt, das keine Gegensätze aufzeigen will, nicht das Trennende betont, sondern musikalische Verbindungen schafft, freimachen will von Konventionen und für gute Laune sorgt.

„Die Jazz-Stücke sind das Salz in der klassischen Suppe“, so Beide. „Miles Davis, Chet Baker und Co. Uns war es wichtig, mit diesem Album ein paar dieser Jazz-Größen Danke zu sagen. Diese Trompeter haben die Musikwelt maßgeblich beeinflusst. Ohne sie wäre die Trompete nicht da, wo sie jetzt ist.“

Höfele und Dupree bewegen sich bei den Jazz-Songs sehr nah am Original, quasi am Urtext. Ausgehend von den Transkriptionen der Original-Aufnahmen improvisieren sie, erkunden neues Terrain und betrachten das jeweilige Werk durch ihre Augen. „Für Roy Hargroves „Strasbourg-St. Denis“ hat Simon Höfele zwei Trompeten mit unterschiedlichen Dämpfern per Overdub aufgenommen. Und bei Gillespies „Manteca“ haben wir uns ein eigenes Arrangement gebastelt, bei dem quasi vier Simons gleichzeitig spielen! Ein bisschen verstehen wir diese Kombination auch als Angebot für Klassik-Liebhaber, mal in den Jazz einzutauchen“, so Dupree.

Album-Trailer „Salted Caramel“

Album-Link

Ausgezeichnet mit dem SUPERSONIC Award von pizzicato.lu