25 Jahre PIANONews
„PIANONews – Das Magazin für Klavier und Flügel“ wird mit der Ausgabe 5-2022, die ab 2. September 2022 im Handel erhältlich ist, 25 Jahre alt. Als Carsten Dürer im September 1997 die erste Ausgabe mit dem erst 25-jährigen Arcadi Volodos auf dem Titel, auf den Weg brachte, konnte er nicht ahnen, dass sein Magazin schon bald eines der am stärksten gelesenen Klaviermagazine weltweit werden würde. Das Erfolgsrezept: Die Liebe zum Klavier, den Pianisten und der Musik.
Seither hat sich vieles in der Welt des Klaviers verändert: einerseits sind neue Festivals hinzugekommen, Wettbewerbe auf der Weltbühne erschienen, Labels geboren worden, die sich stark dem Klavier widmen. Es sind zahlreiche junge Pianisten und Pianistinnen auf den Weltpodien hinzugekommen und Klavierbaubetriebe, die Ende der Neunziger noch in den Kinderschuhen steckten, sind mittlerweile etabliert. Auf der anderen Seite sind einige Traditionsklavierbauunternehmen nicht mehr existent, zahllose große Pianisten sind von uns gegangen, deren Vermächtnis zu erhalten man sich bei PIANONews bemüht, Labels wurden eingestellt. Unternehmerische Fusionen haben auch in dieser Branche zu einer Machtkonzentration geführt, wie man sie weltweit in unterschiedlichen Geschäftsbereichen beobachten kann.
In diesem Vierteljahrhundert des Kommens und Gehens ist aber vor allem eines geschehen, so Carsten Dürer: „Meine Liebe zu dem Instrument mit den 88 Tasten, zu der Klaviermusik, mein Interesse an Konzerten mit Pianisten und Pianistinnen ist nicht nur konstant geblieben, beides ist noch gewachsen. Dies liegt in der Natur der Sache. Auch wenn die intensive Beschäftigung mit dem Instrument sicherlich manche Opfer fordert – es sind solche, die sich ein Leben lang lohnen. Und auch für die Zuhörer gilt: Wer sich einmal mit dem Repertoire intensiver beschäftigt hat, wird ein Leben lang bereichert von dieser Musik.“
Dieser Zuneigung zum Klavier, zur Klaviermusik und zu den Interpreten ist man bei PIANONews in den vergangenen 25 Jahren gefolgt, hat entdeckt, wiederentdeckt, genauer hingeschaut und aufgedeckt. Hunderte von Interpreten wurden von PIANONews interviewt und porträtiert, als kaum einer sie kannte: wie bereits im Jahr 2000 Ragna Schirmer oder Lang Lang in der 4. Ausgabe im Jahre 2003. Sophie Pacini wurde 2014 vorgestellt und Joseph Moog bereits 2005. Zahllose und hoch angesehene Großmeister des Klaviers haben die Journalisten des Magazins getroffen, um sie den Lesern näher zu bringen. Einige davon sind hochbetagt verstorben wie im vergangenen Jahr mit 90 Jahren Dmitri Bashkirov oder der britisch-chinesischer Pianist Fou Ts’ong kurz nach Weihnachten 2020, andere sind viel zu früh von uns gegangen wie 2012 die rumänische Pianistin Mihaela Ursuleasa.
Tausende von CD-Veröffentlichungen haben die Redakteure gehört und bewertet, haben Hunderte von Notenneuveröffentlichungen angespielt, haben fast alle Klavierfabriken der Welt besucht, neue Instrumente angespielt, sind zu Festivals und Wettbewerben gefahren, haben Bücher gelesen, DVDs angeschaut – und das alles, um den Lesern und Leserinnen von PIANONews einen so umfassenden Überblick, ein diverses Gespür für die Weite des Themas Klavier zu präsentieren. Manch einer erinnert sich eventuell, dass auch Meister anderer Genres Eingang in die Hefte fanden, wie z. B. Udo Jürgens, Jacques Loussier, Konstantin Wecker, Paolo Conte, Randy Newman oder Keith Emerson.
„Auch nach 25 Jahren bleibt es immer noch spannend in der Welt des Klaviers, die beständig in Bewegung ist, die sich ständig mit Neuerungen auseinandersetzt, im Bereich der Instrumente, der Kompositionen und der Interpretationen,“ so Dürer passioniert. Es ist bemerkenswert, dass PIANONews trotz aller Widrigkeiten als unabhängiges Magazin, als Ein-Mann-Betrieb überlebt hat. Und es erfordert schon extremen unternehmerischen Einsatz und kenntnisreiches Engagement, dieses Magazin auch kommerziell aufrecht zu erhalten. „Sich mit freien Meinungsäußerungen, gegen den Druck des Kommerzes durchzusetzen, war gewiss nicht leicht. Doch es hat sich gelohnt, denn wenn Leser und Leserinnen mir sagen, wie gerne sie das Magazin in die Hand nehmen, und dass sie in jeder Ausgabe auch nach Jahrzehnten noch etwas entdecken, dann ist das eine sehr schöne Bestätigung meiner Arbeit.“ Carsten Dürer
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