Gefühl wütender Befreiung: Drittes Studioalbum von Fabian Müller

Inmitten des Corona-Shutdowns veröffentlicht der deutsche Pianist Fabian Müller beim Label Berlin Classics sein drittes Studioalbum unter dem Titel „passionato“. Es ist ein Statement musikalischer Leidenschaft, das Werke des klassischen Kanons von Beethoven (Klaviersonate Nr. 23, op. 57 »Appassionata«), Schumann (Klaviersonate Nr. 2, op. 22), Brahms (2 Rhapsodien op. 79) und Rihm (Klavierstück Nr. 5 »Tombeau«) ganz frisch im Hier und Jetzt beleuchtet, denn der bereits vielfach ausgezeichnete Künstler ist überzeugt: „Jede Generation hat das Recht, diese Stücke neu für sich zu entdecken.“

Vielleicht ist es ja gerade diese tiefgreifende Krisenzeit, die die existenzielle Kraft von Musik in besonderem Maße zum Vorschein bringt. Quasi über Nacht ist dem Künstler sein Publikum verloren gegangen – der unverzichtbare Adressat und Kommunikationspartner für das eigene künstlerische Tun. Wie lässt sich da die eigene Leidenschaft kanalisieren oder, besser noch, transformieren? Wo kann die persönliche Passion in diesen Tagen ihren Widerhall finden?

Fabian Müller, gibt auf diese Fragen mit seiner neuen CD „passionato“ eine ebenso persönliche wie emotionale Antwort: „Es steckt das Wort ‚Leiden‘ in Leidenschaft – und das ist für mich in der Interpretation ein wichtiger Aspekt, ein Gefühl von wütender Befreiung. Und Wut, Ungerechtigkeit, fast bis hin zur Raserei habe ich den letzten Monaten häufig genug erleben müssen.“

So ist das neue Album des Musikers, der bereits in der New Yorker Carnegie Hall auftrat, auch so etwas wie ein Zeitdokument, das in den Partituren eines Beethoven, Schumann, Brahms und Rihm eben auch jenes Leiden, die Zweifel und offenen Fragen wiederfinden lässt, mit denen sich der Künstler selbst im aktuellen Kultur-Shutdown konfrontiert sieht. Bei den Aufnahmen habe, so Müller, bereits ein seltsames Gefühl in der Luft gelegen: „von aufkommender Gefahr und vom Beginn einer stillen Zeit. Für mich war jedes Stück Musik ein Ausbruch aus dieser Angst und gleichzeitig ein Ausdruck großen Schmerzes.“

Zumal dem frisch zum Klavierprofessor an der Hochschule für Musik und Tanz Köln (Standort Wuppertal) ernannten Rheinländer sein Publikum noch stärker fehlt als manchem Kollegen, denn: Fabian Müller ist nicht nur ein ausgezeichneter Pianist, sondern auch begnadeter Musikkommunikator, leidenschaftlicher Vermittler und zudem enthusiastischer Ensemblespieler, dem vor allem eines am Herzen liegt: „Ich möchte dieses Staunen über Kunst doch teilen!“

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