Nachhaltiger Jungbrunnen für Mozart: Armida Quartett komplettiert Gesamteinspielung der Streichquartette

Das Armida Quartett komplettiert seine Aufsehen erregende, 2015 begonnene Gesamteinspielung der Mozart-Streichquartette mit dem Volume 5 beim Label CAvi-music und leistet dabei essenzielle Forschungsarbeit für eine modernisierte Lesart des originalen Notentextes. Die Gesamtbox mit allen sieben CDs wird im kommenden Herbst erhältlich sein. Tonträgerproduktion wie auch Konzertplanung unterliegen beim Armida Quartett einer eigenen Nachhaltigkeits-Charta: Das Ensemble ist nun offiziell erster Botschafter der Initiative „Orchester des Wandels Deutschland e.V.“

Ihre langjährige Arbeit wirkt wie ein Jungbrunnen für die Mozart’schen Streichquartette – inklusive Loslösung von der lange tradierten, editorischen Patina, sprich von Missinterpretationen und Satzfehlern sowie der Einarbeitung modernster musikwissenschaftlicher Erkenntnisse insbesondere zu Dynamik und Artikulation. Zusammen mit Wolf-Dieter Seiffert vom Henle-Verlag haben die Mitglieder des Armida Quartetts durch ihre akribische Sichtung und Analyse der Quellen sowie deren Einrichtung für die Praxis ein neues Mozart-Kapitel aufgeschlagen, das ebenso der Hörerschaft wie auch Ausführenden mittels der neuen Urtext-Ausgabe zugutekommt. Dafür mussten Johanna Staemmler und Martin Funda (Violinen), Teresa Schwamm (Viola) und Peter Philipp Staemmler (Violoncello) zunächst eigene erlernte Mozart’sche Spielroutinen infrage stellen und erkannten dabei, „dass Urtext tatsächlich etwas ganz Lebendiges sein darf, nichts Museales hat. Man geht noch einmal ganz zurück an den Grund, den wir haben, an alle Informationen, die zu finden sind“, so die Violinistin. „Das hat unseren Mozart freier gemacht – auch weil wir uns frei machen konnten von den Interpretationen, die es schon gibt. Wir sind jetzt tatsächlich anders geworden durch dieses Quellenstudium.“

Für Marcus Stäbler setzten die Armidas mit Vol. 4 damit „ihrerseits neue Maßstäbe“ (Fono Forum). Und mit Vol. 5 „runden sie in bester Manier die Einspielungen in einem großen interpretatorischen Bogen ab. Und das ist ihnen gelungen, obwohl sie die Aufnahmen und Veröffentlichungen auf mehrere Jahre verteilt haben. Das zeugt von hoher Disziplin, interpretatorischer Weitsicht und durchgehaltener Spielkultur.“ (pizzicato)

Volume 5 der Gesamteinspielung beleuchtet mit drei Werken der sog. „Wiener Quartette“ (KV 170, 171 und 173), ergänzt um zwei aus der Gruppe der „Mailänder Quartette“ (KV 156 und 158) sowie den beiden „Haydn-Quartetten“ KV 421 und KV 428, das außergewöhnliche Genie des sich quasi im Zeitraffer künstlerisch emanzipierenden Mozart.

Als logische Konsequenz ihrer Ernennung zum ersten Botschafter der Initiative „Orchester des Wandels e.V.“ im Mai 2022 hat das Armida Quartett sich auch für eine umweltfreundliche Herstellung ihrer CD eingesetzt: Zusammen mit dem Label CAvi-music ließen sie die Fabrik nach klimafreundlichen Materialien forschen, so konnten die Drucksachen inklusive einem dreiteiligen Digipack aus klimafreundlichen Recycling-Karton/Papier hergestellt werden. Für CAvi-music eine Premiere, verbunden mit erheblichen Mehrkosten von mehr als 35%.

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