Schaffensrausch von Schumann packt auch die Cappella Aquileia

Die faszinierenden und zugleich komplexen Schumann-Welten lässt Marcus Bosch seit 2013 in einem Saison übergreifenden Zyklus mit seiner Cappella Aquileia nach und nach bei Meisterkonzerten in Heidenheim entstehen und schließt jetzt den Zyklus der vier Sinfonien von Robert Schumann ab (Nr. 2 & 4 erschienen 2016). Damit veröffentlicht das Orchester der Opernfestspiele Heidenheim bereits seine vierte CD in diesem Jahr (nach „Ernani“, Beethoven – Violinkonzert und -romanzen, Beethoven – Musiken für das Theater Vol. 1) .

Der kammersinfonisch besetzte Klangkörper, dessen Mitglieder sich nach Bayreuther Vorbild aus vielen renommierten Ensembles der Republik wie auch jenseits der Grenzen rekrutieren, wurde 2011 gegründet und musiziert bewusst historisch informiert. Die vergleichsweise schlanke Besetzung ermöglicht ein kammermusikalisches, durchsichtiges Musizieren, das kleinste Nuancen bestens zur Geltung kommen lässt. ‚

Der Zwickauer Komponist schrieb seine erste Sinfonie nach eigenem Bekunden „in jenem Frühlingsdrang, der den Menschen wohl bis in das höchste Alter hinreißt und in jedem Jahr von neuem überfällt.“ – das berühmt gewordene Zitat beschreibt treffend Schumanns emotionalen Überschwang dieser Zeit, der ihn wohl nicht nur im Frühling überkam: Er hatte mit Anfang 30 endlich nach ewigen Querelen mit dem Brautvater die Heirat mit Clara Wieck durchgesetzt, und dieses private Glück löste einen wahren Schaffensrausch aus, in dem er sich endlich auch an die „Königsdisziplin“ des Komponierens, die Sinfonie, wagte. Der Grundgestus des energisch vorwärtsdrängenden Rhythmus durchzieht fast das ganze Werk, so dass die Assoziation mit dem Frühling plausibel erscheint. Zur Entstehungszeit der dritten Sinfonie befand Schumann sich wiederum in neuen Lebensumständen nach seinem Umzug nach Düsseldorf, was dem Werk den Beinamen „Rheinische“ einbrachte.

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