Simon Höfele nimmt unsere Hörgewohnheiten ins Visier – neue CD „New Standards“

Corona hat Vollblutmusikern wie Simon Höfele eine Vollbremsung verordnet. Gerade war die CD „Standards“ bei dem Label Berlin Classics herausgekommen und damit die erste Aufnahmekooperation endlich der Öffentlichkeit präsentiert. Konzerttourneen durch Europa sollten folgen und Einladungen in verschiedene TV-Formate waren
zugesichert. Doch März 2020 hat wie so vielen auch Simon Höfele einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht und ihn bei vollem Lauf komplett ausgebremst. Professionelle Blasinstrumentalisten müssen täglich mehrere Stunden üben, um in Form zu bleiben. Das darf man ruhig mit Hochleistungssportlern vergleichen. Voll
austrainiert, kommt es seit nunmehr einem Jahr allerdings äußerst selten zu der Möglichkeit, dieses Können auch einem Publikum darzubieten. Höfele hat die Zeit u.a. dafür genutzt, die nun vorliegende zweite Einspielung für Berlin Classics aufzunehmen.

Mit den „New Standards“ wirft er einen Blick auf die kammermusikalischen Grundpfeiler seines Instruments aus dem 20. Jahrhundert. Zusammen mit der Pianistin Elisabeth Brauß interpretiert er Werke von Arthur Honegger, Karl Pilss, Georges Enescu, Paul Hindemith, Jean Françaix und Alexander Arutjunjan, die die Wandlungsfähigkeit der Trompete verdeutlichen: „Das Album ist eine Art Best-Of der Kammermusikliteratur für Trompete, ist aber wohl ausgesucht und zeigt den Facettenreichtum dieses Repertoires“, so Höfele. Nachdem das fein kuratierte Programm stand, hat er sich seine Klavierpartnerin ausgesucht und ihr mit Erklärvideos das Repertoire, das bis dahin für Elisabeth Brauß teils unbekannt war, nähergebracht. „Für mich ist der Weg das Ziel“, so Höfele in dem Doppelgespräch mit Brauß moderiert durch Hannah Schmidt im Booklet. Dieser Weg durch die Pandemie hat sich gelohnt.

Neugierige Hörer sollten sich derart avisiert mitnehmen und entführen lassen in neue Klangwelten. Schon über die CD „Mysteries“ schrieb die unverwechselbar
frisch und neugierig Hörende Eleonore Büning: „Was für ein Feuerwerk an Unerhörtem! Welche Fülle an Rhythmen, Klangfarben, Stimmen, Gesängen! … Und der Funke springt über, dank Leidenschaft und Perfektion.“

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